Theaterverein Rellingen in der Presse


28. Sept. 2017, Pinneberger Tageblatt

Ein Charmeur der alten Schule

Theaterpremiere „Een toveel an Bord“ sorgt im Rellinger Hof für Kurzweil / Bühnen-Ikone Manfred Eckhof zwischen drei Frauen

TVR

Rellingen: Eine Dreiecksbeziehung steht im Mittelpunkt der musikalischen Kriminalkomödie des Theatervereins Rellingen. „Een toveel an Bord“ feierte am Dienstag im Rellinger Hof Premiere. Nach zwei vergnüglichen Stunden gab es eine Leiche (mehr wird nicht verraten), und es wurde viel – und wirklich prima! – gesungen. „Hallo, ihr schönen Frauen“ intonierte Max-Malte (Manfred Eckhof) charmant an einer Stelle. Schließlich will er seine beiden Damen bei Laune halten, denn davon hat er gleich zwei.

Das feine Herbst-Stück spielt sich auf einem zum Hausboot umfunktionierten Küstenschiff ab, das stillgelegt wurde. Bewohnt wird es in stiller Dreisamkeit von Max-Malte Maltmann, seiner Ex-Frau Senta (Petra Böttcher) und seiner jetzigen Frau Olly (Nadine Oesting-Held). Allerdings nutzt der alte Charmeur Max-Malte die beiden Frauen schamlos aus und macht sich auf deren Kosten ein ziemlich faules Leben. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen. Eine Zukunft ohne Olly und Senta kann sich Max-Malte inzwischen gut vorstellen, aber auf die Einkünfte der beiden kann und will er nicht verzichten. Also entwickelt er einen Plan, und da kommt die feine Hotelerbin Lilli (Meike Mallon) ins Spiel. Von ihr verspricht er sich eine sichere Zukunft – wenn er denn endlich seine beiden Frauen los geworden ist.

Selbstredend wissen die beiden zunächst nichts von ihrer Nebenbuhlerin, die ihrem Max-Malte rote Rosen schickt. Doch als dieser für die geplante Silvester-Feier einkaufen ist und Lilli als Überraschungsbesuch auftaucht, fliegt alles auf. Das Trio verbündet sich und will Max-Malte das Handwerk legen. Als Olly, Senta und Lilli lustvoll „Die Gedanken sind frei“ singen, freut sich das Publikum mit.

Und zwischen all den kleinen und großen Lügen, Intrigen und Gemeinheiten sorgt Bestatter Kleefisch (Christian Hoffmann) für jede Menge Turbulenzen, denn irgendwo soll eine Leiche sein, die er abholen soll. Die Akteure dieses mit viel Wortwitz gespickten Stücks waren mit jeder Menge Spiellust bei der Sache, verkörperten ihre Rollen überzeugend und professionell.

Manfred Eckhof spielte die Rolle des Max-Malte Maltmann schon einmal, fast 30 Jahre ist es her. Regisseurin Hannelore Koebe verkörperte damals die Senta. Den Charmeur indes nimmt man dem 76-Jährigen immer noch ab. An mancher Stelle fragte man sich, was eigentlich seine deutlich jüngeren Frauen dazu verleitet, bei ihm zu bleiben. Schließlich müssen sie jeden Monat Geld bei ihm abliefern. Doch irgendwie mögen sie ihn wohl von Herzen gern und ein Stück Bequemlichkeit ist wohl auch mit dabei.

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Schön, dass der Theaterverein Rellingen diesen rabenschwarzen Stoff aus den 70-er Jahren (Autor: Heinz Wunderlich) auf die Bühne gebracht hat. Drei Monate wurde geprobt, alle fünf Darsteller singen und wurden von dem Musiker Leo Freudenthal live auf dem E-Piano begleitet. Großes Lob auch an Maske, Bühnenbau und Lichttechnik.

Nach der erfolgreichen Premiere vor etwa 80 Besuchern geht die Produktion bis zum 15. Oktober auf Tournee durch den Kreis Pinneberg.

Margot Rung


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